Im Durchschnitt zahlen Fahranfänger mehr als Fahrer, die schon seit vielen Jahren unfallfrei fahren. Hinzu kommt das Problem, dass junge Anfänger oft noch nicht so vermögend sind. Daher wollen viele Führerscheinneulinge die Kosten für die Kfz-Versicherung möglichst gering halten. Wir erklären Ihnen, wie Sie in diesem Fall Ihr Auto am besten versichern.
Welche Schadenfreiheitsklasse haben Fahranfänger normalerweise, wenn sie zum ersten Mal ein Auto versichern?
Schadenfreiheitsklassen (SF-Klassen) bescheinigen, wie viele Jahre Sie bereits unfallfrei Auto fahren. Versichern Fahranfänger das erste Mal ein Auto, beginnen sie in der Schadenfreiheitsklasse 0. Je nach Versicherung ist das ein Beitragssatz von etwa 100 bis 125 Prozent.
Die Versicherungsklasse steigt jedes Jahr, in dem Sie keinen Unfall verursacht haben und mindestens sechs Monate versichert waren. Parallel dazu sinken Ihre Prozente, wodurch Ihre Versicherungskosten günstiger werden.
Sondereinstufung für Fahranfänger mit eigenem Vertrag
Wenn Sie eine günstige Kfz-Versicherung für Fahranfänger suchen, können Sie für Ihre eigene Versicherung eine Sondereinstufung beantragen. Dafür müssen Sie den Versicherungsvertrag auf Ihren Namen abschließen und einen Kfz-Versicherungsvertrag eines Familienangehörigen als Referenz angeben. Diese Option ist oft für Fahranfänger über 25 Jahre interessant, weil diese Personen aufgrund des höheren Alters schon von günstigeren Preisen profitieren. Für die Berechnung geben Sie online einfach an, dass bereits ein Vertrag auf einen Familienangehörigen besteht:
Es reicht also aus, wenn ein Elternteil, Lebenspartner oder Ehepartner bereits eine Autoversicherung hat. Mit dieser Einstufung können Sie selber maximal eine Schadenfreiheitsklasse 3 bekommen. Das entspricht je nach Versicherung einem Beitragssatz von ungefähr 55 bis 75 Prozent.
Bei dieser Vorgehensweise haben Sie folgende Vorteile:
- Sie sind Vertragspartner der Versicherung
- Sie starten als Anfänger mit einer hohen Schadenfreiheitsklasse
- Versicherung ist sofort billiger im Vergleich zu SF 0
- Sie sammeln direkt selber Jahr für Jahr Schadenfreiheitsklassen an
- Zukünftig einfache Übertragung der SF-Klassen auf andere Versicherer
Trotz dieser Vorteile kann es für junge Anfänger auch erstmal sinnvoll sein, die Autoversicherung über einen Elternteil oder Partner als Zweitwagen laufen zu lassen. Wie das funktioniert, erfahren Sie im Folgenden.
Kfz-Versicherung über Eltern oder Partner laufen lassen
Als Fahranfänger können Sie Ihr Auto auch über die Eltern, Ehepartner oder Lebenspartner versichern lassen. Dabei sind nicht Sie der Versicherungsnehmer und Fahrzeughalter sondern ein Elternteil oder der Partner. Ihr Pkw wird dann als Zweitwagen eingestuft. Damit sich diese Variante lohnt, muss Ihre Vertrauensperson schon selber eigene Schadenfreiheitsklassen haben.
Dieser Ansatz ist für Fahranfänger unter 25 Jahren meist deutlich günstiger, als wenn Sie die Versicherung direkt auf Ihren eigenen Namen abschließen. Allerdings sollten Sie sich bei der Beitragsberechnung nicht nur auf die Kfz-Versicherungen Ihrer Eltern oder Ihres Partners beschränken. Denn oftmals sind andere Versicherungen für Zweitwagen günstiger. Über unseren Versicherungsvergleich berechnen Sie augenblicklich mehrere Versicherungsanbieter und wählen daraus die beste Autoversicherung aus.
Hinweis: Wenn Sie Ihr erstes Auto auf die Eltern oder den Partner versichern, sind Sie zwar nicht Vertragspartner der Versicherung und sammeln somit auch noch keine eigenen Schadenfreiheitsklassen an. Jedoch können Sie nach ein paar Jahren als Fahrer des Fahrzeugs die angesammelten Schadenfreiheitsklassen und Prozente für einen eigenen Vertrag übernehmen. Durch die Übernahme werden Sie dann selber Inhaber der Schadenfreiheitsklassen.
Was kostet eine Autoversicherung für Fahranfänger?
Wie teuer ist eine Autoversicherung für Fahranfänger? Wir haben für Sie die Preise für verschiedene Fahrzeuggruppen durchgerechnet. Wir sind von einem jungen Fahrer ausgegangen, der seinen Pkw über die Eltern versichert. Mit einer Teilkasko beginnen die Kosten bei etwa folgenden Beträgen:
- Kleinwagen: ab 420 € / Jahr
- Mittelklasse: ab 560 € / Jahr
- Oberklasse: ab 720 € / Jahr
Tipp: Meistens ist es besser, die Versicherungskosten jährlich zu bezahlen. Im Vergleich zu einer monatlichen, quartalsweisen oder halbjährlichen Zahlung ist diese Zahlungsweise am günstigsten.